Vom 16.11. bis zum 19.11.23 fand erstmals die bundesweite Kampagne „Tag der OKJA“ statt. Initiiert wurde diese Kampagne von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (BAG OKJA e.V.). Im Rahmen dieser Kampagne hatte die BAG OKJA alle Jugendzentren, Jugendhäuser, offenen Treffs und andere Einrichtungen und Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit dazu aufgerufen, verschiedenste Aktionen zur Sichtbarmachung des wichtigen Beitrags der OKJA für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft in der Öffentlichkeit zu organisieren. Diesem Aufruf folgten mehrere hundert Einrichtungen und Träger der OKJA, so dass bundesweit über 500 vielfältige Aktionen stattfanden. Hierzu gehören unter anderem Protestaktionen, Offene Türen oder die Verlagerung der Aktivtäten der OKJA nach draußen in dem Sozialraum; an Bushaltestellen, Rathausplätze oder in Shopping-Malls. Zusätzlich wurde auf verschiedene Medien zurückgegriffen, es wurden Podcasts produziert, es gab Veröffentlichungen in Zeitungen und viele Posts von Einrichtungen und Angeboten der OKJA unter dem Hashtag #tagderokja auf Social-Media-Plattformen.
Mit ca. 12.000 Einrichtungen und ca. 30.000 Mitarbeitenden in Deutschland ist die Offene Kinder- und Jugendarbeit eines der größten Felder der Kinder- und Jugendhilfe und eine wichtige Infrastruktur für junge Menschen und ihre Familien. Sie leistet einen zentralen Beitrag für das gelingende Aufwachsen. Denn sie bietet jungen Menschen essenzielle Rückzugs-, Entfaltungs-, Bildungs- und Schutzräume und begleitet Kinder und Jugendliche in ihrer Bildung zu aktiven, selbstbestimmten und mitverantwortlichen Bürger*innen. Die OKJA gilt somit als eine zentrale Infrastruktur der Demokratieförderung. Sie ermöglicht den jungen Menschen ihre eigenen Anliegen auf demokratische Weise in die Gesellschaft einzubringen. Gleichzeitig unterstützt die OKJA bei der Lebensbewältigung, beispielsweise in Bezug auf Schule, Familie oder ihr Leben in der Gesellschaft im Allgemeinen.
Die Relevanz der OKJA scheint jedoch in der Öffentlichkeit bisher zu wenig sichtbar zu sein. So sind die Gesamtausgaben der öffentlichen Hand für die Offene Kinder- und Jugendarbeit zwar gestiegen, diese Steigerungen reichen jedoch nicht aus, um Personal, Gebäude und Qualität der sozialpädagogischen Arbeit langfristig zu sichern. So verfügt das Feld in Deutschland schon jetzt über ca. 3000 Einrichtungen und ca. 6000 Mitarbeitende weniger als noch in 1998. Besonders verheerend ist dieser Negativtrend auch deswegen, weil die Bedarfe der jungen Menschen sich angesichts der vorherrschenden Krisenzeiten, zu denen u.a. Krieg, Klimakrise, Inflation oder auch die anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie gehört, enorm erhöht haben. Die deutliche Mehrbelastung der OKJA führt zum Ausfall von Angeboten, der Kürzung von Öffnungszeiten und einer erschwerten Beziehungsarbeit, worunter schließlich die jungen Menschen vor Ort leiden. Um die Qualität der OKJA weiterhin aufrecht zu halten, wird eine stabile materielle, technische, digitale, räumliche, barrierefreie, personelle und finanzielle Ausstattung sowie fachliche Förderung nötig. Dies fordert auch der letzte, vom Bundestag verabschiedete, 16. Kinder- und Jugendbericht.
Im Interesse von Kindern und Jugendlichen möchte die BAG OKJA etwas gegen diese negative Entwicklung tun. Der „Tag der OKJA 2023“ hat hierbei einen bedeutsamen Schritt zum Anstoß der Wahrnehmung dieses wichtigen Arbeitsfeldes und ihrer besonderen Bedeutung für junge Menschen und die Gesellschaft gegeben. Die Kampagne wird nun jährlich stattfinden, um die Relevanz der OKJA für die Gesamtgesellschaft zu verdeutlichen und Anregungen für positive Veränderungen zu geben. So freuen wir uns schon jetzt auf die spannenden Aktionen der Einrichtungen, Angebote, Träger und Verbände der OKJA in 2024. Der Termin wird zeitnah über die Mitgliederstrukturen der BAG OKJA bekannt gegeben.
Auf dieser Seite werden einige der Aktionen beschrieben und die Materialien für die Kampagne zur Verfügung gestellt. Im Raster links befindet sich der Aufruf zur Beteiligung an der Kamagne, die Pressemitteilung sowie eine Handreichung mit Argumenten für die bedarfsgerechte Ausfinanzierung der OKJA.